Umkehr

Jesus, der mit uns und allen Geschöpfen weint

8. Station
Jesus begegnet den weinenden Frauen 

GOTT
Der Mensch bricht den Bund des Lebens und der Liebe, den ich mit ihm geschlossen habe, seit Adam und Eva immer wieder. Sein Freiheitsdrang und Wissensdurst treiben ihn, alles beherrschen und besitzen zu wollen. So wird er zum Dieb und brutalen Mörder. Die ihn zur Umkehr führen wollen, schafft er aus dem Weg. Aber die Sehnsucht nach mir, dem ewigen Leben und der unendlichen Liebe, erweckt in ihm Schuld, Reue und Umkehr zu mir und meinen Boten. So hat mein Menschensohn Jesus ausgerufen: Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die zu dir gesandt sind. Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln, sowie eine Henne ihre Küken unter ihr Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt.
Matthäus 23,37 und Lukas 13,34.
Damals, als Jesus begann, mein Reich zu verkünden, sprach er: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium.
Markus 1,14f
Und denen, die auf ihn hörten, versprach er: Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen.
Lukas 6,21b
So hatte es mein Prophet Jesaja vorausgesagt: Der Gesandte meines heiligen Geistes wird den Armen eine frohe Botschaft bringen und alle zerbrochenen Herzen heilen. Dann erbauen sie neu die verödeten Städte. Ihr alle aber werdet „Priester des Herrn“ genannt.
Jesaja 61,1 und 4b und 6a

JESUS
Unter größter Anstrengung bin ich aufgestanden. Ganz langsam geht es weiter. Auch wegen der großen Menschenmenge, die mir folgt. Darunter Frauen, die ich kenne. Ihre Kinder habe ich gesegnet, manche geheilt. Sie weinen und klagen laut. Eine hat den Mut, mir ihren traurigen Blick zu schenken. Ich bleibe stehen. Ich muss es ihnen sagen: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder!
Wie sehr habe ich die Kinder geliebt. Denn sie sind die Größten im Himmelreich. Und die Armen, die Arbeiter, die Sünder, die die vielen Gesetze und Gebote nicht halten konnten, die waren meine Lieblinge. Ich habe niemanden verachtet, auch nicht meine Gegner. Alle hatten einen Platz in meinem Leben und in meinem Herzen.
Wie sehr habe ich die Erde geliebt, die du, mein himmlischer Vater, so gut, so schön, zum Wohl aller Geschöpfe erschaffen hast. Ich sprach von den Bergen, Gestirnen, von den Schafen, Vögeln, Lilien, vom Getreide, Wasser und Licht und von den Menschen und zu ihnen, dass sie alle Kinder Gottes sind.
Lebe wohl, du meine schöne Erde! Lebt wohl, meine Kinder, Schwestern und Brüder! Noch einmal segne ich euch, nur mit den Augen, denn die Hände umklammern das Kreuz meines Lebens und meiner Liebe. Lebt wohl!

ICH
21. August 1981. Im Pfarrhof von Steinabrückl, nahe Wiener Neustadt, gründen wir zu acht die Franziskusgemeinschaft. Das bedeutet für uns: Umkehr aus einem Wohlstandsleben in ein „Einfach-anders-Leben“.
Nach langem Suchen finden wir ein neues Zuhause auf dem Kalvarienberg außerhalb der Stadt Pinkafeld. Pfarrer Martin Sack nimmt uns begeistert auf. Der Bischof, Stefan Laszlo, der uns von Anfang an und immer gut gesinnt war, verlangte nur, dass wir die Ziele unseres neuen Lebens in einfachen Sätzen niederschreiben. Das wurde unser Statut. Der Bischof errichtete unsere Gemeinschaft zuerst nur „ad experimentum“, und später für immer, als „Consiatio Publica Christifidelium“, als öffentliche Vereinigung von Christgläubigen. Wir verstehen uns bis heute als „Experiment des Heiligen Geistes“.
Der wichtigste Satz aus unserem Statut steht im § 2: Die Franziskusgemeinschaft hat als oberstes Ziel die Verherrlichung Gottes und den Dienst am Nächsten. Sie will eine Lebens-, Gebets-, Güter- und Arbeitsgemeinschaft sein, deren Mitte der Herr Jesus Christus ist.

Jesus, ich schau auf dich.
Jesus, schau du auf mich.

HISTORISCHES

Kreuzwege in Europa

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