Auferstehung

Jesus, der uns durch seinen Geist bewegt, führt und auferweckt

14. Station
Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt

JOSEF VON ARIMATHÄA UND NIKODEMUS AUS JERUSALEM
Als jüdische Ratsherren hatten wir der ungerechten Verurteilung von Jesus zum Tode durch die Hohenpriester nicht zugestimmt. Als Jesus gestorben war, erbaten wir von Pilatus seinen Leichnam. Wir wickelten ihn in ein reines Leinentuch und legten ihn in ein neues Felsengrab, das wir mit einem großen Stein verschlossen. Maria von Magdala und andere Frauen waren traurige Zeuginnen der Grablegung Jesu. Diese Frauen gingen zeitig am Morgen des ersten Tages der Woche zum Grab, um Jesu Leichnam zu salben. Erstaunt sahen sie: Der Stein war weg, das Grab war leer. Und Engel verkündeten ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Jesus, der Gekreuzigte, ist nicht hier, er ist auferstanden. Sagt es seinen Jüngern. Das können wir noch immer nicht begreifen, kaum glauben.
Matthäus 27,57-61 bis 28,1-6
Markus 15,42-47 bis 16,1-8
Lukas 23,50-55 bis 24,1-10
Johannes 19,31-42 bis 20,1-18

GOTT
Mein Menschensohn Jesus hat schon vor seinem Leiden nach der Brotvermehrung den vielen Sattgewordenen zugesagt: Der Geist ist es, der lebendig macht.
Johannes 6,63a
Vor Marta, der Schwester des Lazarus, sagt er über sich: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Und Marta antwortet Jesus: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist.
Johannes 11,25-27
Nun verkündet Maria aus Magdala voll Freude den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen.
Johannes 20,18
Und der auferstandene Jesus erscheint den Elf und beauftragt sie: Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen.
Markus 16,14f
Paulus, der unermüdliche Apostel Jesu, schreibt den Korinthern: Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen. Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden.
1 Korinther 15,20-22

ICH
Das Grab Jesu und jedes Grab birgt das Geheimnis „Mensch“. Leib, Kopf, Augen, Nacht, Licht. Hoffnung, Kontemplation, Evolution. Neues, ganz Anderes. Zeitlos, raumlos, immateriell. Unvorstellbar, von der Seele erträumt.
Gott hat den Kosmos, die Erde und den Menschen nicht erschaffen, um sie im Tod zu lassen. Er führt alles und alle zur Auferstehung. Seit Milliarden Jahren bis zum Ende in Milliarden Jahren. Schneller geht es nicht, leichter ist es nicht.
Menschen und Erde sind voller Wunder. Die Auferstehung Jesu war das größte Wunder für mich und für alle, die es begreifen und glauben können. Ist nicht so Vieles, Kleines, Alltägliches ein Wunder? Der Sonnenaufgang, der Frühling nach dem Winter, der Regen nach einer Dürre, ein neues Lied, ein Friedensschluss, der erste Kuss, die Umarmung, die Geburt eines Kindes sind Wunder, wenn wir sie sehen, begreifen und glauben.
Vielleicht dachte Joseph von Eichendorff in seinem Gedicht „Mondnacht“ an das Wunder der Auferstehung.
Es war, als hätt‘ der Himmel die Erde still geküsst,
dass sie im Blütenschimmer von ihm nun träumen müsst …
und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus.
Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde.

Offenbarung 21,1a

Jesus, ich schau auf dich.
Jesus, schau du auf mich.