Jesus, der allen gedient hat und uns zum Dienen aufruft
GOTT
Jesus, mein Sohn, sagte in Jerusalem zu denen, die ihn
sehen wollten: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt
es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reichlich Frucht.
Johannes 12,24
Seht, meine Wohnung unter euch Menschen. Ich werde
alle Tränen von Euren Augen abwischen. Der Tod wird nicht mehr sein. Denn was
früher war, ist vergangen.
Offenbarung 21,3 und 4
JESUS
Mein Vater im Himmel, ich verstehe meine Verurteilung
nicht. Aber nun knie ich nieder, strecke meine Arme dem Kreuz, dem Marterholz,
entgegen, um es zu umarmen.
Ein Leben lang habe ich so vielen aus Holzbalken und
Steinen Häuser gebaut, Tische und Betten gemacht, damit sie ein gutes Zuhause
haben. Nun bauten mir ihre Priester aus Holzbalken ein Haus des Todes, damit
ich qualvoll sterbe.
Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre
Nester, aber ich, guter Vater im Himmel, ich, dein Menschensohn, habe keinen
Ort, wo ich mein Haupt hinlegen kann.
Alle, auch meine Freunde und Brüder, haben mich
verlassen. Allein muss ich mein Kreuz tragen.
Was ist der Sinn meines qualvollen Sterbens? Petrus,
damals hoch oben am Berg wolltest du Mose, Elia und mir Hütten bauen, weil du
sahst, wie ich in Licht verwandelt wurde. Aber heute Nacht unten im Hof des
Hohen Priesters hast du aus Angst geschworen, mich nicht zu kennen.
War mein Leben unter euch umsonst?
ICH
1977 und 1993 pilgerte ich zu Fuß nach Assisi. 900 km
in 30 Tagen. Sempre a piedi. Zwei Probleme gab es stets: Wo ist der beste Weg?
Und: Wo werden wir übernachten? Mit wenig Geld und nichts im Voraus
organisiert, bettelten wir um ein Dach überm Kopf. Wir schliefen auf
Steinböden, auf Wiesen, unter Brücken, aber auch in Schulen, Pfarrheimen,
Kuhställen, im Heu und sogar im Palais eines Bischofs. Da lernten wir
Wallfahrer einander kennen, ertragen, mussten einander helfen und dienen. Ist
nicht das ganze Leben eine Wallfahrt?
Aber es war eine freiwillige Wanderung mit einer
freiwilligen Obdachlosigkeit, die wir gewählt hatten. Eigentlich ein Luxus,
wenn ich auf dich, Jesus, schaue, wie du zu deinem Kreuzweg gezwungen wurdest.
Wenn ich an die Millionen Menschen denke, die vor
Krieg, Verfolgung und Hunger über Land und Meer flüchten, um einen Ort zum
Leben zu finden. Wenn ich an die in unseren Wohlstandsländern denke, die
plötzlich in die Armutsfalle gestürzt und auf der Straße gelandet sind. Wenn
ich höre, wie viele, die am Corona-Virus erkrankt sind, fern von ihren
Verwandten trotz bester medizinischer Hilfe sterben.
Jesus, schau auf alle Armen.
Jesus, ich schau auf dich.
Jesus, schau du auf mich.
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